Das partizipatorische Kunst- & Forschungsprojekt wurde 2015 von der Künstlerin barbara caveng gegründet und im Team entwickelt mit dem Architekten Aymen Montasser, der bildenden Künstlerin Therry Kornath, dem Fotografen und Journalisten Till Rimmele und Dachil Sado, der von 2017-22 in Berlin freie Kunst studierte. In den Anfangsjahren von KUNSTASYL bis 2018, lag der Schwerpunkt der Zusammenarbeit von Ansässigen und Menschen, die durch erzwungene Migration nach Deutschland kamen, in der Entwicklung von künstlerischen Konzepten und Handlungsstrategien um auf gesellschaftliche Machtverhältnisse, Fragen der Repräsentanz und der Teilhabe einzuwirken.
Ein Wohnheim für Asylsuchende in Berlin-Spandau war von 2015–17 Ausgangspunkt für eine gemeinsame Projektentwicklung mit 120 Menschen aus 21 Nationen. Wir, ein Team von Expert:innen aus unterschiedlichen Disziplinen, Künstler:innen und Kreativen, teilten den Raum mit Menschen, die fliehen mussten, bzw. sich dafür entschieden hatten, ihr Herkunftsland zu verlassen.
Bis heute setzen wir uns dafür ein, dass jedem Menschen, die Rechte zuteilwerden, sich uneingeschränkt bewegen zu können, zu bleiben, zu arbeiten, zu lieben und die Gesellschaft mitzugestalten.
Diesem Anliegen gibt die KUNSTASYL Charta der Menschrechte Ausdruck, die im Jahr 2017 auf der Ausstellungsplattform von daHEIM: Einsichten in flüchtige Leben in Zusammenarbeit mit dem MEK, Berlin, anlässlich des Performance-Projektes DIE KÖNIGE entstanden war. In einunddreißig Paragraphen formulierten einunddreißig Menschen gemeinsame Wertevorstellungen: Artikel 1, Jeder Mensch hat das Recht Mensch genannt zu werden, Artikel 31, Jeder Mensch hat das Recht, glücklich zu sein.
Die Ära I, ‚daHeim‘, endete 2018. KUNSTASYL, gegründet als Initiative hat heute die Rechtsform eines gemeinnützigen Vereines unter dessen Trägerschaft wir partizipative Projekte an den Schnittstellen von Kunst/ Politik/ Gesellschaft realisieren. Unsere ästhetische, politische und soziale Praxis findet im gesellschaftlichen Raum statt.
Die Geschichte(n) von ‚daHEIM‘ sind dokumentiert im digitalen KUNSTASYL-Archiv. Es bietet Einblicke und Ausblicke in ein komplexes Kunstprojekt, mit persönlichen Zeugnissen und Dokumenten, biographischen Splittern, Gedanken von und Betrachtungen zu Erlebtem – polyphon erzählt und gesehen aus unterschiedlichen Perspektiven der Beteiligten. Es enthält so viele Wahrheiten wie Stimmen sind.
Im Archiv lassen sich Aktionen, Performances, Fernreisen, Ausstellungen, Interventionen, die in unterschiedlichen Kooperationen und Kollaborationen zwischen KUNSTASYL, BewohnerInnen und Institutionen auf lokaler, kommunaler, nationaler und internationaler Ebene stattgefunden haben, nachvollziehen. Das Archiv lädt zur Sichtung ein.